Der Weg des Magiers
Allgemein unterscheidet man in drei Kategorien von Magiern: Den Geistmagier, den Instinktmagier und den Herrschaftsmagier. Besonders wichtig für alle Magier ist die Idee und das Symbol. Magier glauben, daß alles, was jemals gedacht werden kann, an einem Ort im Astralraum sich befindet, den sie als Reich der Ideen bezeichnen. Sie nutzen die Macht dieses Ortes für ihre Magie. Symbole sind ebenfalls wichtig und ihre Magie wird von dem Magier benutzt. Ein Thron ist im Grunde nichts weiter als ein Stuhl, doch durch den Namen Thron wird ihm Macht verliehen, da der Thron ein Symbol der Herrschaft ist. Der Geistmagier vertraut dem geschriebenen Wort mehr als der mündlichen Überlieferung und fühlt sich unsicher, wenn er nicht wenigstens eine kleine Auswahl an Büchern in seinem Gepäck hat. Für gewöhnlich ziehen sie ihre Bücher zu rate, wenn sie schwere Entscheidungen treffen müssen und sie haben in der Regel viele bedeutende Bücher der Magiertraditionen auswendig gelernt. Geistmagier schätzen den Gedanken und die Reflektion darüber mehr als alles andere und sind der Überzeugung, daß der überlegene Intellekt am Ende siegen wird. Die meisten dieser Magier sind wortgewandt, haben ein pompöses Auftreten und neigen dazu, obskure okkulte Klassiker zu zitieren. Nicht wenige von ihnen betrachten ihre Disziplin den anderen als überlegen und verhalten sich auch so, auch wenn die meisten klug genug sind, dies in Gegenwart Adepten anderer Disziplinen herunterzuspielen. Instinktmagier stammen meist aus dem Hinterland, in dem es nicht viele Bibliotheken gibt. Sie lernen die Disziplin weniger durch alte Bücher, sondern vielmehr nach dem Wissen ihres Lehrers. Ideen und Symbole sind für diese Magier zwar ebenfalls wichtig, doch im Gegensatz zum Geistmagier interpretieren sie die Symbole selbständiger, dahingehend, was diese Zeichen für sie selbst bedeuten. Instinktmagier sind meist weniger arrogant, als Geistmagier, haben oft einen trockenen Sinn für Humor, fühlen sich beschämt beim Anblick der Wunder der Welt und nutzen Sprichwörter und Bauernweisheiten in ihren Konversationen. Sie neigen dazu, mit bäuerlichen Akzent zu sprechen und manche lehnen die Vorzüge des Buchlernens ab oder sind hochnäsig gegenüber der Stadtbevölkerung. Herrschaftsmagier sind dem Geistmagier ähnlich, sieht man davon ab, daß sie glauben, sie könnten die Welt der Ideen und Symbole dominieren. Herrschaftsmagier neigen zum Größenwahn und zum Glauben, mit dem richtigen Wissen jede Situation zu meistern. Jeden, den sie treffen sehen sie entweder als potentiellen Gefolgsmann oder als potentiellen Feind. (Herrschaftsmagier sind als NSC gedacht)
Disziplinverletzungen: Wenn ein Geistmagier etwas augenscheinlich dummes macht oder seine Würde verletzt wird, erleidet er eine Talentkrise. Manche Magier erleiden auch eine Talentkrise, wenn sie besonders emotional reagieren und sich so nicht mehr ausreichend auf ihre Fähigkeiten konzentrieren können. Da Instinktmagier sich sehr stark auf persönliche Erfahrungen verlassen, können sie eine Talentkrise erleiden, wenn sie unerwartete, fremdartige Situationen geraten, bei denen sie keine geeigneten Paralelen zu ihren traditionell einfachen Wurzeln ziehen können. Ein Beispiel wäre hier die Teilnahme an einer Festlichkeit der Oberschicht einer Stadt. Herrschaftsmagier erleiden eine Talentkrise, wenn ihre Pläne schief laufen oder sie die Kontrolle über eine Situation verlieren.
Disziplinkombinationen: Magiern fällt es generell sehr schwer, eine Zweitdisziplin zu erlernen, da sie sich nur schwer einem neuen Weg öffnen und dazu neigen, stur an alten Ansichten festzuhalten. Sie neigen besonders dazu, eine der anderen Zaubererdisziplinen zu wählen, doch da sie diese Disziplinen als minderwertig betrachten, haben sie größere Probleme, diese auch erfolgreich zu lernen. Die Disziplinen, die zum Temperament eines Magiers am besten passen, sind der Schütze, der Troubadour und der Waffenschmied. Die Ansicht des Schützen, die Welt in symbolischen Projektilen und Zielen zu sehen, paßt gut zur Suche des Magiers nach Symbolen. Troubadoure und Waffenschmiede sind beide Hüter des Wissens und somit für den magier interessant.
Erlernen der Disziplin: Wenn der Magier einen geeigneten Kandidat gefunden hat, rezitiert er ihm gegenüber eine lange Passage in einer seltenen Sprache oder seltenen Dialekt und fordert ihn auf, diesen wiederzugeben. Jenen Kandidaten, die wenigstens einen Teil der Passage korrekt wiederholen können, wird das Angebot gemacht, die Disziplin zu erlernen.
Der Weg des Schützen
Der Schütze lernt die Kunst des Sehens. Er sieht ein Ziel und schafft eine mystische Verbindung zwischen sich und seinem Projektil, sowie dem Ziel und den Raum zwischen sich und dem Ziel. Viele Schützen übertragen diese Analogie auf alle Dinge ihres Lebens. Diese Schützen neigen dazu, wenig humorvoll zu sein und keinen Unsinn zwischen sich und ihrem Feind kommen zu lassen. Der Schütze verliert niemals sein Hauptziel aus den Augen. Er sucht den direktesten Weg dorthin, weiß aber, daß er meistens Hindernisse überwinden muß. Diese Hindernisse bezeichnet er als Sekundärziele und um sie zu überwinden, muß er die richtigen Geschosse wählen, seien es Pfeile und Bolzen oder Überzeugungskraft, Entgegenkommen und Einschüchterung im Umgang mit anderen Namensgebern. Die Sichtweise eines Schützen ist aber auch immer ein wenig abhängig davon, wie er die Disziplin erlernt hat. Ein Schütze, der aus einer Orkreiterei stammt, hat eine wildere Gradlinigkeit als andere, ein T’skrang, der ausgebildet wurde, Flußboote vor Piraten zu schützen mag eine weniger starke metaphorische Verbindung haben, während diese für einen Blutelfen das wichtigste überhaupt ist. Unter den Schützen gibt es zwei Spezialisten: Den Bogenschützen und den Armbrustschützen. Die größte Gefahr für den Schützen ist der sogenannte Sirenengesang des Bogens. Manch ein Schütze fühlt sich versucht, dem Gesang nachzugeben und seine Gegner mit seinen Geschossen niederzustrecken, nicht nur auf dem Schlachtfeld. Jene Schützen, die die Kontrolle über ihren Bogen verlieren und sich zur Gewalttätigkeit verleiten lassen, nennt man Heckenschützen und diese sind bei den Schützen schlecht angesehen.
Disziplinverletzungen: Schützen erleiden häufig Talentkrisen, wenn sie vom Weg des logischen Denkens und graden Linien abweichen. Wenn er die Dinge zu sehr verkompliziert oder sein Ziel verliert und sich in Sackgassen verrennt, begeht er eine Disziplinverletzung. Für Schützen ist die metaphorische Bedeutung der Waffe wichtig. Ein schütze, der seine Waffe verliert, besonders durch Nachlässigkeit, kann eine Talentkrise erleiden, sobald er das nächste Mal seine Waffe oder ihren Ersatz benutzt. Da ein Schütze lernt, seine Ziele sorgfältig zu wählen, kann ein Fehlschuß, der einen Verbündeten oder unschuldigen Unbeteiligten am Kampf trifft, zu einer Krise führen.
Disziplinkombinationen: Schützen neigen dazu, andere kampforientierte Disziplinen zu erlernen. Steppenreiter, Luftsegler und Luftpiraten passen gut zur Gradlinigkeit des Schützen und Adepten die beiden Disziplinen erlernen sind sehr effektiv. Der Mystizismus des Kriegers paßt ebenso gut, wie die auf Wahrnehmung basierende Weltsicht des Scouts. Diebe werden meistens als problematisch angesehen, da sie schnell den Weg des Heckenschützen einschlagen könnten und das Erlernen der Diebesdisziplin könnte den Schützen auf den falschen Weg führen. Der Schwertmeister wird von vielen als unpassend gesehen, da ihre Extravaganz schnell im Widerspruch zur Gradlinigkeit des Schützen steht. Die einzige Disziplin, die völlig im Widerspruch zu den Wegen des Schützen steht, ist der Illusionist und die Abneigung des Schützen dem Illusionisten gegenüber ist weit verbreitet und bekannt.
Erlernen der Disziplin: Viele Städte veranstalten Schützenwettbewerbe. Diese nutzen Lehrer oft, um neue Schüler zu finden. Sie verbergen eine Zielscheibe irgendwo am Rand in den büschen und fordern ihren potentiellen Schüler auf, das “richtige Ziel“ zu treffen. Ein Kandidat, dem es gelingt, das verborgene Ziel aufzuspüren und zu treffen, wird das angebot unterbreitet, die Disziplin zu lernen.
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